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Der Marienplatz in München
Der Marienplatz in München
Der Marienplatz ist der zentrale Platz und Mittelpunkt in München. Er ist Knotenpunkt von S- und U-Bahnen, Ort für verschiedenste Versammlungen und mit seinen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten das Herzstück der bayerischen Metropole. Außerdem kreuzen hier die zwei größten Einkaufsstraßen, Kaufingerstraße und Sendlinger Straße.
Der Marienplatz ist sehr lebendig und überrascht seine Besucher immer wieder. Fährt man mit der Rolltreppe vom Sperrengeschoss der U-und S-Bahn an die Oberfläche, kann einem fast alles auf dem Marienplatz begegnen: ein Friedensgebet der vielen Religionen in München, Parteikundgebungen mit Starpolitikeraufgebot, Straßenmusik und -theater der Extraklasse, Konzerte, wichtige religiöse Persönlichkeiten, Meisterschaftsfeiern des FC Bayern und vieles mehr.
Gebäude und Sehenswürdigkeiten am Marienplatz
Mehrere öffentliche und gewerbliche Gebäude umringen den Marienplatz: das Neue Rathaus im neugotischen Stil mit dem Glockenspiel, das Alte Rathaus im Stil der Spätrenaissance mit seinem Turm, der das Spielzeugmuseum beherbergt, die Großwarenhäuser „Ludwig Beck am Rathauseck“, das „Galeria Kaufhof“, die Buchhandlung „Hugendubel“ und die Traditionsgaststätte „Donisl“ Ecke Weinstraße, die einfach wegen der schönen Portraits der bayerischen Volksschauspieler im gesamten Lokalbereich schon sehenswert ist. Ein Muss ist hier auch ein Besuch im Café Rischart oder im Café Glockenspiel, deren Fensterplätze heißbegehrt sind, da sie eine wunderschöne Sicht auf den Platz und sein Treiben bieten.
Das Neue Rathaus mit dem Glockenspiel
Zwischen 1867 und 1908 wurde das Neue Rathaus von Georg Hauberrisser erbaut und beherbergt in seinem 85 m hohen Turm das berühmte Glocken- und Figurenspiel, das täglich um 11 Uhr, 12 Uhr und im Sommer auch um 17 Uhr stattfindet. Es zeigt den Tanz der Schäffler (Böttcher). Diese tanzten während der Pestzeit in München 1517, um den verängstigten Bürgern der Stadt neuen Lebensmut zu schenken und das gewohnte Treiben der Stadt wieder in Gang zu bringen. Im oberen Teil des Glockenspiels wird ein Ritterturnier gezeigt, das an die Hochzeit des bayerischen Herzog Wilhelm V. mit Renata von Lothringen im Jahr 1568 erinnert - eines der größten Ereignisse des 16. Jahrhunderts. Übrigens: Wer um 21 Uhr am neuen Rathaus vorbeikommt, sollte einen Blick auf die Brüstung des Turms werfen. Dann bringt nämlich ein Engel das Münchner Kindl zu Bett.
Das Alte Rathaus
Im Osten des Marienplatzes liegt das Alte Rathaus. Es wurde im 15. Jahrhundert von Jörg von Halspach erbaut, der auch Ganghofer genannt wird und ebenfalls der Baumeister der Münchner Frauenkirche ist. Das Gebäude wurde mehrfach rekonstruiert und umgebaut. Im zweiten Weltkrieg wurde es zerstört und erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Es dient heute zu Repräsentationszwecken und kann für Veranstaltungen gemietet werden. Im Turm des Alten Rathauses befindet sich das Spielzeugmuseum, das täglich von 10.00 bis 17.30 Uhr geöffnet ist.
Mariensäule
In der Mitte des Marienplatzes befindet sich die Mariensäule, die von Kurfürst Maximilian I. 1593 aus Dankbarkeit dafür aufgestellt wurde, dass München im Dreißigjährigen Krieg nicht zerstört wurde. Die Säule ist von einer vergoldeten Marienstatue aus Bronze gekrönt. Noch heute ist sie ein wichtiger Ort des religiösen Lebens in München. Bereits drei Päpste beteten dort bei ihren Besuchen in München, unter ihnen Benedikt XVI. Traditionell werden die Erzbischöfe von München und Freising an der Mariensäule empfangen und verabschiedet.
Fischbrunnen
Ein weiterer Anziehungs- und Treffpunkt ist der Fischbrunnen vor dem Neuen Rathaus. Er wurde erst 1886 von Konrad Knoll erbaut, im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört und in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Im Laufe der Jahrhunderte standen an dieser Stelle viele Brunnen. Der erste Nachweis stammt aus dem Jahr 1343, hier ist ein Bürgerbrunnen erwähnt. Es handelte sich dabei um einen Ziehbrunnen, der zum Münchner Grundwasser hinab reichte. Für viele Münchner ist er heute Treffpunkt für Verabredungen in der Stadt.
Zur Geschichte
Der Marienplatz war früher ein Marktplatz. Hier wurde im Mittelalter, an der Kreuzung von Salz- und Weinstraße, der Salz- und Kornmarkt abgehalten. Daher hieß dieser Platz damals auch Schrannenplatz, also süddeutsch für Getreidemarkt. König Ludwig der Bayer erließ 1315 ein Verbot, den Marienplatz zu bebauen. Bis heute werden alle Entfernungen, die im Zusammenhang mit München stehen, vom Marienplatz aus gemessen.
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Marienplatz Impressionen